Ihre Rosacea sei „austherapiert“. Die Aussage ihres Hautarztes brachte Dagmar (51) zur Verzweiflung. Denn sie bedeutete, dass es in der Schulmedizin keine Therapien mehr bekannt waren, die hätten ausprobiert werden können. Doch Dagmar gab nicht auf und fand einen Weg, ihre Krankheit in Griff zu bekommen. Wie? Das erzählt sie in diesem Artikel.
Die Schulmedizin hat versagt!
Die Diagnose Rosacea habe ich 2010 bekommen. Zuerst hat meine Haut nur fürchterlich gebrannt, wie bei einer Verbrennung, aber man hat nichts gesehen. Dann kamen die Flushs dazu. Nach einer Weile trat eine bleibende Hautrötung auf, der Papeln und zum Glück nur wenige Pusteln folgten. Ich hatte sämtliche Antibiotika oral und in Form von Cremes verschrieben bekommen. Diverse andere nicht-antibiotische Cremes, an Namen derer ich mich leider nicht mehr erinnern kann, brachten ebenfalls nichts.
Mein Hautarzt hatte alles versucht, was er in seinem Repertoire hatte. Schließlich sagte er mir, dass Hashimoto, eine Erkrankung des Immunsystems, bei welcher es zu Funktionsstörungen in allen Organen kommen kann, unter anderem auch für meine Rosacea verantwortlich sein könnte. Und damit gab er auf und erklärte mich für „austherapiert“.
Wie ging es für dich weiter?
Nachdem mir mein Hautarzt gesagt hat, dass ich austherapiert bin und er nichts mehr für mich tun kann, war ich schon etwas schockiert.
Im Laufe der folgenden Jahre habe ich diverse Dinge ausprobiert und vermutlich hat alles dazu beigetragen, den heutigen Stand meiner Haut zu erreichen. Zuerst bin ich zu einem Arzt für Naturheilverfahren gegangen. Er hat eine Stuhlprobe auf alles Mögliche untersucht und das Ergebnis war erschreckend. Sämtliche schlechte Keime waren extrem vermehrt und bei einigen guten Keimen konnte nicht einmal mehr ein Wachstum nachgewiesen werden.
Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich 6 Wochen lang Oreganoölkapseln (antibiotische Wirkung) und diverse andere Präparate, um das Gleichgewicht der Bakterien wiederherzustellen. Danach habe ich meine Ernährungstrigger über Monate hinweg identifiziert. Ich habe nur noch Reis gegessen. Dann ein weiteres Lebensmittel dazu genommen und 3 Tage gewartet. Dann wieder ein weiteres usw. Zwischendurch habe ich mir notiert, was geht und was nicht. Bis ich alles durchhatte. Seitdem ich die „bösen“ Lebensmittel meide, ist dieses lästige, schmerzhafte Brennen der Haut weg.
Das lästige, schmerzhafte Brennen der Haut ist weg.
Eine Verbesserung der Entzündung konnte ich durch den Verzicht auf glutenhaltiges Getreide, Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Auberginen) und Milchprodukte erreichen. Außerdem habe ich über all die Jahre immer wieder Zusatzprodukte eingenommen. So lange ich das Gefühl hatte, es hilft mir bzw. ich mich gut damit fühlte. Angefangen habe ich mit MSM (organischer Schwefel), Astaxanthin (Antioxidans), Colostrum, Heilpilze, Zink, natürlich hergestellte B-Vitamine (kurmäßig über 4 Wochen), Zeolith, Bentonit.
Zusätzlich begann ich eine Behandlung bei einer Heilpraktikerin, die diverse Therapien anwendete. Ich bekam regelmäßig Akupunktmassage nach Penzel, Akupunktur, diverse homöopathische Mittel und Teemischungen aus der Traditionellen chinesischen Medizin.
Wusstest du schon: Akkupunktur (übers. Nadel stechen) wird bei diversen Erkrankungen, wie z.B.:
Bronchopulmonale Erkrankungen (Bronchitis)
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzrhythmusstörungen)
Gynäkologische Krankheitsbilder (Geburtserleichterung)
Neurologische Erkrankungen (Migräne)
Gastrointestinale Erkrankungen (Funktionelle Magen-Darm-Störungen)
Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems (rheumatoide Arthritis)
Psychische und psychosomatische Störungen und Suchterkrankungen (Schlafstörungen)
Urologische Erkrankungen (Reizblase)
Hauterkrankungen (Neurodermitis) eingesetzt.
Seit 2007 übernehmen die deutschen Krankenkassen die Kosten für Akkupunktur-Behandlungen, allerding nur unter strengen Auflagen und nur bei Rücken und Knieschmerzen.
Was sind deine Symptome heute?
Mittlerweile ist es so, dass ich nur noch Couperose, also die erweiterten Äderchen, habe. Ich bin frei von Entzündung, Papeln und Pickeln, solange ich mich strikt von meinen Triggern fernhalte. Dauerhaft beibehalten habe ich nur das Zink. Sollten wieder Probleme auftreten, dann beginne ich wieder mit der Einnahme von Zusatzprodukten und werde wieder recherchieren, ob ich noch etwas Neues entdecke.
Hast du sonstige Trigger identifizieren können?
Weitere Trigger sind definitiv Kälte und Wind. Aber das Essen ist bei mir am schlimmsten.
Wie gestaltet sich die Pflege bei dir?
Meine Hautpflegeprodukte habe ich diverse Male verändert. Seit einem guten Jahr verwende ich einen Waschschaum (mit Aloe Vera, Ringelblume und Malve) und ein Gesichtswasser (Aloe Vera und Rosenwasser). Beides Produkte von Bioearth. Als Tagespflege verwende ich eine regenerierende Gesichtscreme und Augencreme von Artemis med. Die speziellen Pflegeprodukte für Rosacea waren für mich nie hilfreich.
Mein Nachwort
Liebe Dagmar, ich bedanke mich nochmals für das Erzählen deiner persönlichen Rosacea-Geschichte. Ich denke, damit zeigst du vielen Betroffenen, dass man nie aufgeben und sich nicht mit einer schien ausweglosen Situation abfinden soll. Alternative Medizin kann eine Lösung bzw. Ergänzung bei der Behandlung von Rosacea sein. Jedoch empfehle ich an dieser Stelle, sich einen richtigen Fachmann/-frau zu suchen.
Außerdem finde ich deine Selbstdisziplin wirklich bemerkenswert! Es gehört schon eine Menge Durchhaltevermögen dazu, sich nur von Reis zu ernähren bis man alle seine Trigger identifiziert hat. Dein Fall zeigt erneut, in einer sehr deutlichen Form, dass die Beobachtung und bewusstes Wahrnehmen des eigenen Körpers äußerst wichtig bei Rosacea sind.
Ich wünsche dir vom Herzen alles Gute und hoffe, dass du deine Rosi weiterhin im Zaun halten kannst.