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Darum geht's

Selbstdiagnose im Internet

Selbstdiagnose mit Google

Darum geht's

Eine Fernsehreportage zur Selbstdiagnose per Internet hat mich veranlasst einen eigenen Blogartikel zu diesem Thema zu schreiben. Was ein ziemlicher Graus für die Ärzte ist, scheint für die meisten von uns ganz normal und fast unabdingbar zu sein.

Selbstdiagnose im Internet – Die Reportage

Im Grunde ging es in Reportage darum, dass wir bei kleinen und großen Wehwehchen viel zu häufig das Internet und nicht einen Arzt konsultieren. Doch kann das Internet tatsächlich einen ausgebildeten Schulmediziner mit (langjähriger) Diagnoseerfahrung ersetzen? Oft, vor allen wir Rosies, ärgern wir uns über die Ärzte, die scheinbar unfähig sind eine richtige Diagnose zu stellen und diese entsprechend zu behandeln. Auch ich habe schon häufig in einem Arztgespräch gedacht, dass eigentlich ich selbst mir die richtigen Fragen gestellt und auf die richtige Therapie für mein Problem gekommen bin ohne, dass mein Arzt irgendetwas dazu beigesteuert hatte. Doch heißt es wirklich, dass wir in Zeiten des Internets auf die Ärzte zumindest für Diagnosezwecke verzichten können? Hilft uns Dr. Web tatsächlich immer?

Selbstdiagnose im Internet – Das Experiment

In der besagten Reportage wurde ein Experiment durchgeführt, bei dem mehrere Testpersonen ohne irgendeiner Art medizinischer Ausbildung aufgrund von bestimmten Symptomen eine Krankheit diagnostizieren sollten. Die Symptome wurden von Medizinschauspielern (ja, die gibt es auch :)), die auch bei Übungen für die Medizinstudenten eingesetzt werden, vorgetragen. Die Testpersonen durften Fragen stellen und hatten anschließend Zeit, um im Web zu recherchieren. Welche Seiten sie dabei besucht hatten, durften sie selbst entscheiden. Insgesamt gab es drei Runden, also drei verschiedene Erkrankungen, die von den Testpersonen diagnostiziert werden sollten. Spannend, oder?

Das Ergebnis war jedoch ziemlich ernüchternd. In nur ganz seltenen Fällen wurde die Erkrankung richtig erkannt. Die meisten Testpersonen lagen vollkommen daneben. Bei einer “einfachen” Migräne wurden z.B. diverse Krebserkrankungen diagnostiziert. Das lässt einen doch etwas über die Selbstdiagnostik mittels Internet nachdenken, oder?

Selbstdiagnose im Internet – So sehe ich sie

Klar, auch ich habe schon häufig das Internet nach meinen Beschwerden gefragt. Außerdem schreibe ich selbst einen Blog zu einer Krankheit. Ich stelle Infos über Symptome, Therapien etc. zur Verfügung, gebe Ratschläge, wie man mit der Erkrankung umgeht und hoffe, dass meine Mitgeplagten das lesen. Doch auch ich stelle sobald ich im Internet, insbesondere in irgendwelchen Foren, recherchiere, dass ich todkrank bin und alle Therapien sinnlos sind. Oh Gott!!! Deshalb habe ich mir vorgenommen, nicht mehr in den Foren nachzuschauen und in meinem Blog nur die Infos zu geben, die ich 100%-ig vertreten kann.

Ich werde häufig gefragt, ob die Rötungen um die Nase oder der Juckreiz im Gesicht Rosacea sind. Ich antworte immer und das werde ich auch weiterhin antworten, ich weiß es nicht. Ich bin keine Ärztin und keine Krankenschwester. Ich finde es anmaßend zu behaupten, ich könne Rosacea in jedem Fall direkt erkennen. Ja, die Symptome passen. Ja, die Rötungen sehen nach Rosacea aus. Aber es könnten auch Symptome für etwas anderes wie z.B. Allergien oder Unverträglichkeiten sein. Ohne einer anständigen Anamnese und einiger Untersuchungen kann keiner, also auch ich nicht, mit Sicherheit sagen, dass es tatsächlich Rosacea ist.

Diagnose im Internet – Mein Ratschlag

Mein Ratschlag an Dich ist deshalb folgender: Schau dich gerne im Internet um, hole dir die ersten Impressionen. Konzentriere Dich bei deiner Recherche jedoch auf die Seiten mit einem wissenschaftlichen Background oder zumindest einem gewissen Maß an Vertrauenswürdigkeit. Siehe das Ganze als eine Vorbereitung auf dein Gespräch mit dem Arzt. Notiere Dir alle Deine Symptome, am besten schriftlich, so vergisst Du es nicht, Deinem Arzt für die korrekte Diagnose eventuell wichtige Informationen mitzuteilen. Gebe deinem Arzt Impulse, denn er ist definitiv nicht allwissend.

Lass Dich dann nicht zu schnell vom Arzt abwimmeln, aber dramatisiere nicht direkt alles aufgrund Deiner im Internet gestellten Eigendiagnose. Jeder hat mal starke Kopfschmerzen, doch nicht immer ist es gleich ein Gehirntumor. Versuche mit einer gesunden Sachlichkeit an Deine Suche ranzugehen. Reflektiere das, was Du gerade gelesen hast.

Das Wichtigste ist jedoch, fange bitte keine Selbsttherapien an! Manches, was im Internet steht ist bei falscher Diagnose kontraproduktiv und kann Deine Beschwerden verschlimmern. Manches ist einfach nur Unfug und bringt rein gar nichts. Zudem können Wechselwirkungen auftreten, die Du als Laie vorher nicht einschätzen kannst.

Diagnose im Internet – Fazit

Das World Wide Web ist sicherlich hilfreich und bietet zahlreiche Informationen, eine Selbstdiagnose mithilfe des Internets kann jedoch gefährlich sein und ist daher aus meiner Sicht nicht empfehlenswert.

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Wie ist deine Meinung zu dem Thema? Ich freue mich über deinen Kommentar.
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Tatjana

Hey, ich bin Tati und bin selbst Rosacea-Betroffene. Meine ersten Symptome hatte ich vermutlich schon mit 16 Jahren. Seit mehreren Jahren bin ich aber so gut wie erscheinungsfrei.

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