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Darum geht's

50 Fakten über Rosacea – Alles, was du über Rosacea wissen solltest

50 Fakten über Rosacea – Alles, was über Rosacea wissen solltest

Darum geht's

Rosacea ist eine Hauterkrankung, die viel Wissen und Handeln seitens der Betroffenen erfordert. Leider werden die meisten Erkrankten von Ärzten aber nur wenig über Rosacea informiert. Deshalb sind sie nach der Diagnose und oft noch Jahre später einfach nur überfordert und verzweifelt. Damit dir das nicht passiert, habe ich alles Wissenswerte für dich in einer Liste mit 50 Fakten über Rosacea zusammengefasst.

50 Fakten über Rosacea

Allgemein

  1. Rosacea. Ist eine Störung in der Immunabwehr. Die Produktion und Aktivierung eines in der Haut produzierten Peptides, das Keime abwehren, sowie die Immunabwehr und die Bildung von Gefäßen beeinflussen kann, ist gestört. Dies führt unter anderem zur einer Entzündungsreaktion auf der Haut.

  2. Symptome: Zu Symptomen von Rosacea gehören sporadische (Flushs) oder anhaltende Rötungen, Hitzegefühl auf der Haut, Brennen, Stechen, Schuppung, starkes Schwitzen der Gesichtshaut, große Poren, sichtbare Äderchen, Pusteln, Gewebeveränderungen insbesondere auf der Nase, Brennen der Kopfhaut, trockene Augen, „verklebte“ Augen, Brennen in Augen.

  3. Demodex-Milbe: Die erhöhte Anzahl von Milben auf Rosacea-Haut ist als weiteres Symptom zu verstehen. Die Vermutung, dass die Demodex-Milbe für Ausbruch von Rosacea verantwortlich ist, konnte in Studien nicht bewiesen werden. Es ist ebenfalls ein Irrglaube, dass jeder Betroffene einen stärkeren Milbenbefahl aufweist. Ist dies allerdings der Fall, muss die Therapie dementsprechend angepasst werden.

  4. Betroffene Areale: Am häufigsten sind Nase, Wangen, Stirn und Kinn betroffen. Nicht selten breitet sich Rosacea aber auch auf die Augen, Kopfhaut und Dekolleté aus.

  5. Betroffene weltweit: Untersuchungen der internationalen Studien durch Universität von Kopenhagen ergaben, dass es weltweit ca. 415 Mio. Rosacea-Betroffene gibt.

  6. Betroffene in Deutschland: Ca. 4 Millionen Frauen und Männer in Deutschland leiden an Rosacea. Da die Erkrankung allerdings häufig falsch oder gar nicht diagnostiziert wird, ist die Dunkelziffer vermutlich viel höher.

  7. Keine Altersgrenze: Sagte man früher, Rosacea trete nur bei älteren Menschen auf, weiß man heute, dass die Erkrankung in allen Altersklassen auftritt. Sogar kleine Kinder gehören zu Rosacea Patienten.

  8. Heilung: Nach dem heutigen Wissensstand ist Rosacea nicht heilbar. Mit der richtigen Behandlung und dem Vermeiden sogenannter Trigger lassen sich die Symptome meist aber sehr gut behandeln.

  9. Vererbbarkeit: Rosacea ist vererbbar, aber nicht ansteckend. Bei den meisten Betroffenen waren bereits Eltern bzw. Großeltern an Rosacea erkrankt (häufig ohne Diagnose).

  10. Rosacea bei Männern: Rosacea verläuft bei Männern heftiger. Dermatologen stellen fest, dass Rosacea bei Männern viel seltener und häufig später auftritt als bei Frauen. Die Symptome sind dagegen meist umso stärker.

Verlauf

  1. Stadien der Rosacea: Im Allgemeinen wird Rosacea nach Schweregrad in 4 Stadien eingeordnet. Daneben wurden inzwischen einige Sonderformen von Rosacea identifiziert, die eine große Unberechenbarkeit im Verlauf aufweisen.

  2. Es gibt keinen typischen Verlauf: Die Erkrankung verläuft nicht zwangsläufig durch alle 4 Stadien. Rosacea kann vor allem bei rechtzeitiger Therapie für immer im Anfangsstadium verbleiben. Andererseits insbesondere bei Sonderformen kann sie plötzlich mit ganz starken Symptomen kommen.

  3. Augenbeteiligung: Bestimmte Form von Rosacea impliziert eine Augenbeteiligung. Bei trockenen, brennenden oder „verklebten„ Augen sollte dringend ein Augenarzt aufgesucht werden! Fehlende Behandlung der Augen kann zum Erblinden führen! Verdacht auf Rosacea bzw. die schon bestehende Diagnose sollte ggü. dem Augenarzt unbedingt erwähnt werden.

Trigger

  1. Ursache und Trigger: Trigger sind Auslöser, nicht Ursache von Rosacea! Zu bekannten Triggern von Rosacea gehören Stress, Alkohol, UV-Strahlen, scharfe Speisen etc. Sie führen zum erstmaligen Ausbruch der Erkrankung bzw. verstärken ihre Symptome.

  2. Der häufigste Trigger: Studien zu Rosacea zeigen immer wieder, das Stress der häufigste Auslöser von Rosacea ist. Vor allem bei dem erstmaligen Auftreten spielt Stress die größte Rolle.

  3. Trigger sind sehr individuell: Auch Lebensmittel, Medikamente, Pflege und Makeup Produkte können einen Flush/Schub provozieren. Allerdings reagiert nicht jeder Betroffene auf alle Trigger! Vielmehr gilt es hier die persönlichen Auslöser zu identifizieren und zu vermeiden.

  4. Hormonelle Umstellung beeinflusst Rosacea: Hormonelle Schwankungen innerhalb eines Menstruationzyklus, Schwangerschaft oder Wechseljahre können Rosacea auslösen bzw. beeinflussen. In der Regel kommt es zu Verschlimmerung der Symptome. In seltenen Fällen verbessert sich das Hautbild oder Rosacea verschwindet komplett.

Diagnose

  1. Durch bloßes Anschauen: Rosacea wird in der Regel durch einfaches Anschauen von den Ärzten diagnostiziert. Ganz selten wird die Haut mit einem Mikroskop untersucht bzw. eine Gewebeprobe entnommen, um zum Beispiel den Verdacht auf erhöhte Anzahl der Demodex-Milbe zu prüfen.

  2. Verwechslungsgefahr: Da viele Rosacea-Symptome auch typisch für andere Hautkrankheiten seien können, wird häufig zunächst eine falsche Diagnose gestellt. Die Behandlung bringt dann in der Regel keinen Erfolg. Infos darüber, welche Symptome neben der sichtbaren Rötung auftreten und wann diese besonders stark sind, helfen dem Arzt bei korrekter Diagnose. Auch nicht diagnostizierte Fälle im Familienumfeld sollten erwähnt werden, da Rosacea nach aktuellem Wissensstand vererbt wird.

Therapie

  1. Keine universelle Therapie: Es gibt nicht die eine Rosacea-Therapie, die bei allen Betroffenen angewendet werden kann. Für topische Behandlungen werden vom Arzt antibiotische Salben verschrieben, die unterschiedliche Wirkstoffe, z.B. Metronidazol, enthalten können. Welche von ihnen zu einem Behandlungserfolg führt, muss individuell getestet werden.

  2. Orale Antibiotika: In besonders schweren Fällen, in den schnell eine Verbesserung der Symptome erreicht werden muss, werden Antibiotika in Tablettenform zur oralen Einnahme verschrieben.

  3. Lasertherapie: Zur Verödung von sichtbaren roten Äderchen und bei Gewebsveränderungen wie bei einem Rhinophym wird eine Behandlung mit Laser angewendet. Welche Laserart benutzt wird hängt von Symptomen und dem Ziel der Behandlung ab. Für eine Lasertherapie sollte am besten ein Rosacea Facharzt konsultiert werden.

  4. Kein Kortison: Kortisontherapie ist keine für Rosacea geeignete Therapie. Auch wenn zunächst eine Verbesserung eintritt, kehren die Symptome nach Absetzen des Kortisons meist viel heftiger zurück.

  5. Therapie in der Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft sollte die Behandlung von Rosacea unbedingt mit einem Arzt besprochen und ggf. unterbrochen werden. Sollte die Therapie mit dem verwendeten Medikament nicht fortgeführt werden können, helfen bewusste Ernährung und richtige Pflegeroutine.

  6. Nur nach Absprache mit Arzt: Auch wenn Betroffene selbst sehr viel außerhalb der ärztlich verordneten Therapie zum Heilungsprozess beitragen können, bleibt Rosacea eine Erkrankung, die von einem Arzt betreut werden muss. Die Entscheidung für Medikamente oder für eine Behandlung ohne Medikamente sollte deshalb nur in Absprache mit einem Arzt getroffen werden.

  7. SOS-Hilfe: Bei Flushs und akuten Schüben gibt es SOS-Tipps, die eine schnelle Abhilfe bringen können. Sie ersetzen aber nicht den Gang zum Hautarzt und anschließende Therapie.

Pflege

Rosacea Pflege und Pflegeroutine müssen an die Hauterkrankung angepasst werden. Leider gibt es hierbei nicht DAS Produkt oder DIE Routine. Jede Haut verträgt etwas anderes und meine Tipps sind Empfehlungen nicht mehr aber auch nicht weniger. (Bild: Content Pixie / unsplash)
  1. Antibiotische Salben ersetzen nicht die Tagespflege: Die Behandlung mit antibiotischen Salben ist üblich und in meisten Fällen effektiv. Es gibt viele unterschiedliche Wirkstoffe, welche einzelne Symptome von Rosacea angehen. Erfahrungswerte und Studien der letzten Jahren zeigen, dass insbesondere Kombinationen von mehreren Präparaten (z.B. Metrogel und Solantra) besonders effektiv sind, da sie gleichzeitig mehrere unterschiedliche Symptome bekämpfen und so eine ganzheitliche Therapie ermöglicht wird. Salben spenden aber in der Regel nicht ausreichend Feuchtigkeit, welche die sensible Haut benötigt.

  2. Keine Pflege ist keine Lösung: Verzichten auf jegliche zusätzliche Pflege ist meistens nicht ratsam. Es ist besser die Haut neben den Wirkstoffen aus der Salbe mit Feuchtigkeit aus leichten Feuchtigkeitscremes bzw. – gelen zu versorgen. Meine Favoriten sind Toleriane Fluid von La Roche-Posay* oder Pflegelinie von Dr. Jetske Ultee.

  3. Pflege braucht Zeit: Der Hauterneuerungsprozess dauert ca. 28 Tage. So lange braucht der Körper, um neue Hautzellen zu bilden und alte abzustoßen. Deshalb sollte ein neues Pflegeprodukt über mehrere Wochen angewendet werden, um seine Wirkung richtig bewerten zu können.

  4. Naturkosmetik ist nicht immer das Beste: Naturkosmetik besteht zwar aus natürlichen Stoffen, diese können aber ebenfalls Reaktionen der Haut verursachen. Manche von ihnen haben auch Eigenschaften, die bei Rosacea einfach kontraproduktiv sind, z.B. Durchblutungsförderung wie bei Menthol oder Kampfer.

  5. Auf passende Inhaltsstoffe achten: Rosacea ist eine entzündliche Hauterkrankung mit Erweiterung der feinen Blutgefäße. Bei der Wahl der richtigen Pflege für Rosacea sollte deshalb vor allem auf entzündungshemmende, beruhigende und gefäßstärkende Wirkstoffe, wie z.B. Süßholzwurzel, Hamamelis, Hyaluronsäure oder Niacinamid zurückgegeriffen werden. Aloe Vera und Panthenol spenden Feuchtigkeit.

  6. Sonnenschutz: Starker Sonnenschutz (LSF 50) ist vor allem im Sommer für die meisten Betroffenen sehr wichtig. Bei einigen ist die Reaktion auf Sonneneinstrahlung nicht so stark ausgeprägt, weshalb sie auch mit Lichtschutzfaktor 30 super zurechtkommen. Es ist aber sehr wichtig den Sonnenschutz richtig aufzutragen.  Außerdem ist ein mineralischer Sonnenschutz meist verträglicher für die Rosacea-Haut.

  7. Weniger ist mehr: Viele Pflegeprodukte sind meist zu viel für die sensible Rosacea-Haut. Eine Feuchtigkeitscreme und ein gutes Reinigungsprodukt reichen in der Regel vollkommen aus. Sollte die Haut mal etwas mehr Feuchtigkeit brauchen helfen z.B. Hyaluronampullen oder Hyaluronmasken.

  8. Nur Pflege reicht nicht aus: Das richtige Pflegeprodukt bringt langfristig nicht viel, wenn man seine Trigger nicht kennt und sie nicht meidet. Sowohl die richtige Ernährung, bewusster Umgang mit Stress wie auch weitere Verhaltensweisen im Alltag tragen zu nachhaltiger Verbesserung bei.

  9. Reinigung: Gründliche Reinigung ist äußerst wichtig bei Rosacea, denn überschüssiger Talg, Hautschüppchen und Schmutzpartikel fördern die Entzündungen auf der Haut.

  10. Wasser ist nicht immer gut: Normales Wasser ist nicht immer optimal. Auch ohne die aggressiven Reinigungsprodukte kann es die Haut austrocknen. Mizellenwasser oder Toner nach dem Waschen können helfen. Alternativ kann destilliertes Wasser zur Hautreinigung verwendet werden, denn es ist weicher als normales Wasser und dadurch etwas sanfter zur Haut.

  11. Mizellenwasser: Mizellenwasser eignet sich hervorragend zur Reinigung der Gesichtshaut bei Rosacea. Es ist viel sanfter als andere Reinigungsprodukte und trocknet die Haut nicht aus.

  12. Kein Alkohol: Nicht nur auf Alkohol als Getränk sollten Betroffene lieber verzichten. Auch in Reinigungsprodukten ist Alkohol nicht gut bei Rosacea, da er die Haut reizt und austrocknet.

  13. Peeling: Gelegentliches Anwenden eines milden Enzympeelings oder eines AHA/BHA Peelings hilft die Haut sauber und aufnahmefähig für Wirkstoffe zu halten. Zu aggressive mechanische Peelings sowie Säurepeelings zerstören aber die ohnehin instabile Hautbarriere und reizen die sensible Rosacea-Haut.

  14. Kosmetische Behandlungen: Kosmetischen Anwendungen, wie z.B. Reinigung, antientzündlichen Masken oder gefäßstärkenden Behandlungen können die Symptome mildern. Anwendungen wie Chemische Peelings, Mikrodermabrasion, Needeling und andere Anti-Aging-Treatments sind bei Rosacea dagegen ungeeignet. Die behandelnde Kosmetikerin sollte sich gut mit Rosacea auskennen! Dies ist nicht bei jeder Kosmetikerin der Fall!

Makeup

  1. Make up & Co.: Auch bei Rosacea ist Make up erlaubt! Allerdings sollte man wissen, welches Make up bei Rosacea gut ist. Man sollte hier vor allem auf leichte, nicht komedogene Texturen setzen. Mineral Make up  z.B. von bareMinerals* ist super geeignet bei Rosacea.

  2. Rötungen abdecken: Ein grüner Concealer ist besonders gut für das Abdecken von Rötungen. Die grüne Farbe neutralisiert das Rot, sodass man auf ein schweres, stark deckendes Make up verzichten kann.

  3. Foundations mit Sonnenschutz: Rosacea-Haut benötigt in den meisten Fällen einen starken Sonnenschutz. Einige Hersteller haben inzwischen sehr viele Foundations mit integriertem Lichtschutzfaktor (LSF 30-50). Mit einer solchen Foundation kann auf eine extra Sonnenschutzcreme verzichtet werden.

  4. Hygiene: Hygiene ist sehr wichtig bei Rosacea. Damit keine entzündungsfördernde Keime und Bakterien auf die Haut kommen, sollte Pinsel, Schwämmchen und Co. regelmäßig gereinigt werden.

Ernährung

Ernährung kann bei Rosacea eine große Rolle spielen. Du musst allerdings nicht zwangsläufig auf bestimmte oder gar alle möglichen Trigger-Lebensmittel verzichten. (Bild: Maddi Bazzocco/usplash)
  1. Lebensmittel als Trigger: Neben scharfen und heißen Speisen sowie Alkohol können weitere Lebensmittel als Trigger agieren. Zum Beispiel Tomaten oder Zitrusfrüchte lösen bei vielen Rosacea-Betroffenen Flushs aus. Industriezucker, Weizenmehl und Milch stehen ebenfalls im Verdacht die Rosacea Entzündung zu begünstigen.

  2. Ernährungstagebuch: Um mögliche Ernährungstrigger festzustellen, ist das Führen eines Tagebuchs sehr hilfreich.

  3. Nicht alle Trigger meiden: Nicht jeder Betroffene reagiert auf alle bekannten Lebensmittel-Trigger! Auch dies ist sehr individuell und muss durch Beobachten des eigenen Körpers festgestellt werden.

  4. Histamin und Rosacea: Histaminreiche Ernährung kann bei einigen Betroffenen Rosacea-Symptome verstärken. Daher ist in einigen Fällen histaminnarme Ernährung sinnvoll.

  5. Keine Fertigprodukte: Fertigprodukte enthalten Histamin, Konservierungsstoffe und meist viel Zucker. Diese fördern Entzündungsprozesse im Körper und sollten deshalb gemieden werden.

  6. Antiendzündlich essen: Um Entzündungen einzudämmen empfielt es sich Lebensmittel zu sich zu nehmen, die antientzündlich wirken. Zum Beispiel Blaubeeren, Kurkuma, Nüsse, Wildlachs oder entzündungshemmende Tees. Ernährungsformen wie Intervallfasten können zusätzlich helfen, die Entzündungsprozesse im Körper zu minimieren bzw. den vorzubeugen.

25 rosaceafreundliche Gerichte in einem E-Kochbuch.

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Tatjana

Hey, ich bin Tati und bin selbst Rosacea-Betroffene. Meine ersten Symptome hatte ich vermutlich schon mit 16 Jahren. Seit mehreren Jahren bin ich aber so gut wie erscheinungsfrei.

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